Ergotherapie

Behandlungsfelder

Geriatrie

Ergotherapie in der Geriatrie ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit altersspezifischen Erkrankungen und deren Folgen beschäftigt. Das Ziel der Ergotherapie ist es, die Lebensqualität älterer Menschen durch größtmögliche Selbständigkeit und Autonomie zu erhalten und Folgeschäden wie Immobilität und soziale Isolation zu vermeiden 12. Die geriatrische Rehabilitation ist ein wichtiger Bestandteil der Ergotherapie in der Geriatrie. Hierbei werden gezielte Trainings zur Selbstversorgung im Alltag, sensomotorisches Training bei neurologischen Erkrankungen, allgemeine Bewegungsübungen für den gesamten Körper zur Förderung von Kreislauf und Mobilität, Anpassung und Erprobung notwendiger Hilfsmittel wie Rollstuhl, Gehwagen, Wannen- /Duschsitz, Essbesteck und neuropsychologische Therapie zur Verbesserung der Hirnleistungen wie Wahrnehmung, Orientierung, Konzentration, Erinnerungs- und Merkfähigkeit durchgeführt 1.

Gerontopsychiatrie

Ergotherapie in der Gerontopsychiatrie ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit der Behandlung von älteren Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Folgen beschäftigt 12. Die Ergotherapie in der Gerontopsychiatrie kann helfen, die kognitiven Fähigkeiten, die Selbstständigkeit und die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern 1. Hierbei werden gezielte Trainings zur Selbstversorgung im Alltag, sensomotorisches Training bei neurologischen Erkrankungen, allgemeine Bewegungsübungen für den gesamten Körper zur Förderung von Kreislauf und Mobilität, Anpassung und Erprobung notwendiger Hilfsmittel wie Rollstuhl, Gehwagen, Wannen- /Duschsitz, Essbesteck und neuropsychologische Therapie zur Verbesserung der Hirnleistungen wie Wahrnehmung, Orientierung, Konzentration, Erinnerungs- und Merkfähigkeit durchgeführt 1.

Neurologie

Ergotherapie in der Neurologie ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit neurologischen Erkrankungen und deren Folgen beschäftigt. Die Neurologie ist die Lehre von den Erkrankungen des Nervensystems, einschließlich des Zentralnervensystems wie Gehirn und Rückenmark, und des peripheren Nervensystems, zu dem auch die Muskulatur und deren Verbindungen gehören 1. Die Ergotherapie in der Neurologie hilft bei der Koordination und Umsetzung der Sinneswahrnehmungen und deren Integration zum sensorischen Bereich. Sie hilft, neuropsychologische Einschränkungen zu verbessern, wie die Merk- und Konzentrationsfähigkeit, die Aufmerksamkeit, Gedächtnistraining und unter Umständen auch das Wiedererlernen von Lesen und Schreiben. Der Patient lernt, Teilschritte einer Handlung nachzuvollziehen, Gegenstände zu erkennen und zu benennen, und seine Feinmotorik zu verbessern. Die Ergotherapie in der Neurologie ist speziell auf Menschen mit einem neurologischen Krankheitsbild abgestimmt und erprobt. Verloren gegangene Fähigkeiten werden mit Hilfe des Therapeuten neu erlernt und gefestigt 12.

Orthopädie/Chirugie

Die motorisch-funktionelle Behandlung ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit der gezielten Therapie krankheitsbedingter Schädigungen der motorischen Funktionen mit und ohne Beteiligung des peripheren Nervensystems und den daraus resultierenden Beeinträchtigungen der Aktivitäten und der Teilhabe beschäftigt 12. Die Behandlung umfasst insbesondere Maßnahmen zum Erreichen therapeutischer Ziele auf Schädigungsebene, wie Wiederherstellung oder Besserung der Gelenkbeweglichkeit und Stabilität, einschließlich Gelenkschutz, Aufbau oder Stabilisierung aktiver Bewegungsfunktionen, z. B. der Grob-, Fein- und Willkürmotorik, Aufbau oder Stabilisierung physiologischer Haltungs- und Bewegungsmuster, Wiederherstellung oder Besserung der Muskelkraft, -ausdauer und -belastbarkeit, Aufbau oder Stabilisierung eines physiologischen Gangbildes, Wiederherstellung oder Besserung der Rumpf- und Extremitätenkontrolle, Wiederherstellung oder Besserung der Sensibilität, z. B. Temperatur oder Druck- und Berührungsempfinden, Vermeidung der Entstehung von Kontrakturen, Narbenabhärtung, Schmerzlinderung oder Minderung schmerzbedingter Reaktionen. Therapeutische Ziele auf Aktivitäts- und Teilhabeebene umfassen insbesondere Beseitigung oder Minderung krankheitsbedingter Schädigungen motorischer Funktionen 1.

Psychiatrie

Ergotherapie in der Psychiatrie ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit der Behandlung von psychischen Erkrankungen und deren Folgen beschäftigt. Die Ergotherapie in der Psychiatrie bietet Menschen aller Altersstufen die Möglichkeit, ihre eigenen, kreativen Potenziale (wieder) zu entdecken und durch die psychische Erkrankung verloren gegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen 1234. Die Ergotherapie in der Psychiatrie kann helfen, Lebenskrisen zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen. Ein weiteres wichtiges Ziel der Ergotherapie in der Psychiatrie ist die Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung. Der Patient lernt, seine Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und zu äußern. Die Ergotherapie in der Psychiatrie zeigt den Kranken Wege auf, sich selbst und ihre Umgebung in einem neuen Blickwinkel wahrzunehmen, Stärken zu erkennen und sich zu entspannen 4.

Pädiatrie

Ergotherapie in der Pädiatrie ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit der Behandlung von Kindern und Jugendlichen beschäftigt. Das Ziel der Ergotherapie in der Pädiatrie ist es, die Handlungsfähigkeit und Selbstständigkeit von Kindern und Jugendlichen zu fördern und zu erhalten. Die Ergotherapie in der Pädiatrie kann bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Störungen eingesetzt werden, wie z.B. Entwicklungsstörungen, motorischen Störungen, Wahrnehmungsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS), Autismus-Spektrum-Störungen, geistigen Behinderungen und psychischen Erkrankungen 1234. Die Ergotherapie in der Pädiatrie ist speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen abgestimmt und kann bereits im Säuglingsalter beginnen und sich bis ins Jugendalter vollziehen 2.

Bereich Entwicklungsstörungen

Ergotherapie bei Entwicklungsstörungen ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen beschäftigt. Entwicklungsstörungen können in verschiedenen Bereichen auftreten, wie z.B. der Motorik, der Körperwahrnehmung, der emotionalen Entwicklung, der geistigen Entwicklung, der sozialen Entwicklung und der sensorischen Entwicklung 1Die Ergotherapie bei Entwicklungsstörungen kann helfen, die motorische Entwicklung, die kognitive Entwicklung, die emotionale Entwicklung und die soziale Entwicklung zu fördern 12. Die Ergotherapie bei Entwicklungsstörungen ist speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen abgestimmt und erprobt. Noch nicht erlernte, sowie verloren gegangene Fähigkeiten werden mit Hilfe des Therapeuten neu erlernt und gefestigt 12.

Bereich sozial-emotionaler Entwicklungsstörungen

Ergotherapie im Bereich sozial-emotionaler Entwicklung ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Störungen der sozialen und emotionalen Entwicklung beschäftigt 1. Die Ergotherapie in diesem Bereich kann helfen, die sozialen und emotionalen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen zu fördern und zu verbessern. Hierbei werden gezielte Trainings zur Förderung des Selbstwertgefühls, der Selbst- und Fremdwahrnehmung, des Sozialverhaltens und der Körperwahrnehmung durchgeführt 12. Die Ergotherapie im Bereich sozial-emotionaler Entwicklung ist speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen abgestimmt und erprobt.

Bereich Wahrnehmungsstörungen

Ergotherapie bei Wahrnehmungsstörungen bei Kindern ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Wahrnehmungsstörungen beschäftigt. Wahrnehmungsstörungen können in allen Sinnesmodalitäten auftreten, wie z.B. taktil, vestibulär, visuell, auditiv und propriozeptiv 1. Die Ergotherapie bei Wahrnehmungsstörungen wird vom Kinderarzt verordnet und von den Krankenkassen bezahlt. Sie umfasst ein gezieltes Training für motorische Koordination, Aufmerksamkeit sowie Wahrnehmung und hilft Kindern, ihren Körper besser kennen zu lernen und sich geschickter zu bewegen 2.

Bereich graphomotorische Störungen

In der Ergotherapie wird bei Kindern mit graphomotorischen Störungen durch ein angepasstes Handlungs- und Therapieangebot sowie durch eine Versorgung mit speziellen Schreibhilfen ein Training angeboten, welches speziell auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht und so die Fein- und Graphomotorik verbessert1Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten im Bereich Graphomotorik zeigt, sollten Sie dies möglichst früh beim Kinderarzt ansprechen. In der Ergotherapie wird zunächst nach den Ursachen gesucht, um diese dann gezielt zu fördern und zu verbessern2.

Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie

Ergotherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen und deren Folgen beschäftigt 12. Die Ergotherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist eine aktions- und handlungsorientierte Therapieform, in der mit kreativen, handwerklichen und gestalterischen Techniken gearbeitet wird 12. Die Ergotherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre eigenen, kreativen Potenziale (wieder) zu entdecken und durch die psychische Erkrankung verloren gegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen 123. Die Ergotherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie kann helfen, Lebenskrisen zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen. Ein weiteres wichtiges Ziel der Ergotherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist die Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung. Der Patient lernt, seine Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und zu äußern. Die Ergotherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zeigt den Kindern und Jugendlichen Wege auf, sich selbst und ihre Umgebung in einem neuen Blickwinkel wahrzunehmen, Stärken zu erkennen und sich zu entspannen 123.

ADS/ADHS

Ergotherapie bei Aufmerksamkeitsstörungen ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit der Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsstörungen wie ADHS beschäftigt 12. Die Ergotherapie bei Aufmerksamkeitsstörungen kann helfen, die Konzentration, Aufmerksamkeit und Impulsivität zu verbessern. Sie kann auch helfen, organisatorische Fähigkeiten, sensorische Verarbeitung und motorische Fähigkeiten zu verbessern 1. Die Ergotherapie bei Aufmerksamkeitsstörungen ist speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit einer Aufmerksamkeitsstörung abgestimmt und erprobt.

Autismus-Spektrum-Störungen

Ergotherapie bei Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ist ein Fachbereich der Ergotherapie, der sich mit der Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit ASS und deren Folgen beschäftigt 12Die Ergotherapie bei ASS kann helfen, die Kommunikation, das Sozialverhalten und die Wahrnehmung zu fördern und Verhaltensprobleme zu verbessern 23

Behandlungsformen

Es gibt vier ergotherapeutische Behandlungsformen, die je nach Diagnose und Bedarf des Patienten verordnet werden können 1:

  1. Neuropsychologisch orientierte Behandlung/Hirnleistungstraining: Diese Behandlung wird z.B. bei Demenz oder nach Schlaganfall verordnet. Kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit/Konzentration, Gedächtnis, Wortfindung, räumliche Leistungen, Problemlösung, Logik oder Handlungsplanung können trainiert werden. Dies kann mit Papier und Stift, im Spiel, am PC oder auch in einer Alltagsaktivität erfolgen. Außerdem können Strategien zur Kompensation von Gedächtnisstörungen (Merktechniken) trainiert werden.
  2. Psychisch-funktionelle Behandlung: Diese Behandlung wird oft für Patienten mit psychiatrischen oder psychosomatischen Erkrankungen verordnet. Themen in der Ergotherapie können sein: Bewältigung schwieriger Alltagssituationen, Selbsthilfefähigkeiten, Selbstfürsorge, Tagesstrukturierung, Zeit- und Energiemanagement, Sozialverhalten, Eigen- und Körperwahrnehmung, Entspannung und kognitives Training.
  3. Sensomotorisch-perzeptive Behandlung: Diese Behandlung wird häufig für Kinder und neurologische Patienten verordnet. Stimuliert und trainiert werden verschiedene Sinne, deren Verarbeitung sowie v.a. Grob- und Feinmotorik. Dem engen Zusammenhang zwischen Wahrnehmung (Sensorik) und Bewegung (Motorik) wird besondere Beachtung geschenkt. Genutzt werden abstrakte Mittel, Alltagsgegenstände und -situationen sowie “Computergestützte Rehabilitation” .
  4. Motorisch-funktionelle Behandlung: Diese Behandlung erhalten häufig orthopädische Patienten mit Erkrankungen oder Traumen im Bereich der Muskulatur, Nerven, Knochen und Gelenke, zumeist der Arme oder Hände (Handtherapie). Gefördert werden Beweglichkeit, Koordination, Stabilität, Kraft und Sensibilität. Gelenkschonendes und rückenfreundliches Verhalten/Bewegen im Alltag können vermittelt und geübt werden.